Als ich diesen Satz zum ersten Mal hörte, fühlte ich mich schlecht. Es war, als hätte mir jemand in den Magen geschlagen. Ich dachte mir, warum sollte ich jetzt MEINE Perspektive ändern? Warum ändert er sie nicht?
Ich war in einer Beziehung, in der wir uns oft gestritten haben. Ich fühlte mich ständig angegriffen und hatte das Bedürfnis, mich ständig zu verteidigen, zu rechtfertigen, für meine Stimme zu kämpfen, gehört zu werden, gesehen zu werden, verstanden zu werden, meine Meinung zu akzeptieren und meinen Standpunkt zu verstehen. Ich fühlte mich oft angespannt und gestresst, und dachte mir, dass dieser Kampf nie enden würde.
In solchen Kämpfen wusste ich oft, wie ich meine ganze Energie auf meinen Sieg fokussieren konnte. Ich wollte nicht aufgeben und wusste genau, wie ich mich auf meinen Gegner konzentrieren musste. Weil dieses Gefühl angegriffen zu werden, so stark war, dass ich nicht über meinen Finger hinaussehen konnte. Ich war komplett “drinnen”, in einem Wirbelsturm meiner Gefühle. Ärger, Wut, Traurigkeit, Eifersucht, Neid.
Das alles warf mich in alle Richtungen. Ich hatte das Gefühl, die Kontrolle über meine Emotionen zu verlieren, dass ich meine Aussagen nicht mehr kontrollieren, mildern, verpacken oder verschönern könnte. Ich hatte das Gefühl, mich in diesem Wirbel von Emotionen zu verlieren, die Kontrolle zu verlieren, den Kampf zu verlieren, den Sieg zu verlieren. Ich will es aber nicht. Ich möchte nicht verlieren. Ich möchte MICH nicht verlieren, aber was soll ich tun?
Ich habe das Gefühl, dass ich nicht anders kann. Die Emotionen sind einfach stärker als ich. Sie suchen das was sie haben wollen. Sie bitten mich, sie zu repräsentieren. Das ich sage, was ich denke. Ist das so schlimm? Nun ja, wenn Sie sich am Ende des Kampfes allein fühlen, als einziger Mensch auf diesem Planeten, wo Sie niemand versteht, akzeptiert oder liebt. Mit großer Trauer im Herzen und vielen Tränen, von denen ich gar nicht mehr weiß, woher sie kommen, für wen ich weine und warum ich überhaupt weine.
Aber das Bedürfnis zu weinen ist so groß und stark und ich erlaube mir zu weinen, um all diese Traurigkeit herauszukommen, den Weg ihrer Freiheit zu finden und diese Traurigkeit gehen zu lassen. Ich will sie einfach gehen lassen, damit ich endlich atmen kann. Dass ich endlich sagen kann, das reicht. Genug geweint. Ich habe mir alles ausgeweint, es ist nichts mehr übrig. Jetzt ist es an der Zeit, mich auf eine Reise zu begeben, um meine Emotionen, meine Traurigkeit zu erforschen. Was will sie mir sagen? Welche Botschaft versucht sie mir zu übermitteln, die ich beharrlich ignoriere?
Jetzt bin ich bereit, ihr zuzuhören, alles, was sie mir zu sagen hat, obwohl ich große Angst habe, was ich hören werde. Der Streit zwischen verschiedenen Teilen meiner Persönlichkeit hat bereits begonnen. Sie beschuldigten ständig den anderen. Keine Kompromisse, keine Gemeinsamkeit. Es hinterlässt einen bitteren Geschmack im Mund. Um meine Trauer überhaupt hören zu können, ist mir jetzt klar, was ich zuerst tun muss. Meine Teile von mir selbst zu versöhnen. Mein Ärger, meine Wut und Schuld.
Jede dieser Emotionen hat Recht und jede braucht Verständnis. Aus ihrer Sicht zu verstehen. Ihren Zustand respektiert, wertgeschätzt und akzeptiert zu bekommen und nicht gewaltsam verändert zu werden. Mit größerer Kraft kommt stärkerer Widerstand. Stärkerer Widerstand bedeutet noch stärkeren Krieg in uns selbst. Ein Krieg, der uns am Ende nur am meisten schadet, obwohl wir denken, dass wir damit den Gegner tatsächlich gewinnen, aber in Wirklichkeit verlieren wir nur. Und mehr als wir denken.
Was sollen wir tun?
Vereinen Sie Ihre Emotionen. Vereinbaren Sie ihre Wünsche, hören Sie zu, was sie Ihnen zu sagen haben.
Betrachten Sie die Situation aus ihrer Sicht, respektieren Sie ihre Meinung.
Einen Kompromiss finden. Manchmal ist es leichter gesagt als getan, aber gib nicht auf. Dies sind alles wertvolle Teile von dir, die auch deine Aufmerksamkeit und Pflege brauchen. Verbringen Sie bei Bedarf mehr Zeit mit jeder Emotion, bis Sie das Gefühl haben, dass der Frieden erreicht wurde. Vertrauen Sie mir, es zahlt sich aus.
Dieser Versöhnungsprozess kann manchmal langwierig und anstrengend sein, aber das ist es nur am Anfang. Denn es ist noch alles neu. Aber mit der Zeit wird es schneller und einfacher. Und vor allem vergessen Sie nicht die primäre Emotion, die Sie auf dieses Versöhnungsabenteuer gebracht hat.
Als kleine Hilfe habe ich eine kleine Meditation aufgenommen, die Ihnen helfen kann, sich bewusst zu werden und Ihre Verbindung mit Ihren wunderbaren Emotionen zu stärken. Viel Spaß